IHR GUTES RECHT BEIM REIMPORT ZU SPAREN

Wettbewerb

Ein freier und ungehinderter innergemeinschaftlicher Warenhandel ist heute für europäische Bürger und Unternehmen eine Selbstverständlichkeit geworden. Neue Richtlinien der EU vereinfachen dieses zunehmend. Die Generaldirektion Wettbewerb in Brüssel sowie die europäischen Verbraucherzentren wachen darüber, dass dieses auch so bleibt.

Der grenzüberschreitende Handel mit Neuwagen hat daher in den vergangenen Jahren sehr an Bedeutung gewonnen. Nach Einführung der europäischen Typengenehmigungsverfahren dürfen Großserienmodelle innerhalb der Mitgliedsstaaten nur noch typengenehmigt, das heißt mit einheitlichen Parametern in den Handel gebracht werden. Dieses bedeutet für jeden Erwerber von EU-Neuwagen, dass die Zulassung im eigenen Land problemlos vonstatten gehen kann.

Der innergemeinschaftliche Erwerb von neuen Kraftfahrzeugen hat sich daher über die Grenzen der Mitgliedsstaaten hinweg zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt.

Doch Automobilhersteller dürfen weiterhin bestimmen, wie und durch wen sie wieviele ihrer Autos verkaufen lassen. Vertriebspartner sind weitestgehend durch Verträge und an die nationale Vertriebsstruktur gebunden. Freie Händler dürfen EU-Neuwagen offiziell derzeit nur im Auftrag eines Endverbrauchers und nur bei einem autorisierten Vertragshändler erwerben.

Durch entsprechende Gesetzgebung möchte die EU eine Vereinheitlichung des europäischen Neuwagenmarktes und einen stärkeren Wettbewerb zum Vorteil der Verbraucher erreichen. Wichtiges Ziel dieser Harmonisierung ist ein einheitlich niedriges Preisniveau in allen Mitgliedsstaaten.

Viele Automobilproduzenten halten in den europäischen Billigländern wie z.B. Polen, Tschechien, Holland und Dänemark mit häufigeren bzw. stärkeren Preiserhöhungen dagegen. Solange die Märkte es zulassen, wird das langfristige Ziel eine Preisharmonisierung in Richtung des Preisniveaus der Hochpreisländer Deutschland und Österreich sein.

Die von den Automobilherstellern angestrebte europäische Preisharmonisierung dürfte zum Nachteil der meisten europäischen Verbraucher somit leider auf hohem Preisniveau stattfinden. Insbesondere Hersteller von Premiummarken haben die Preise ihrer Modelle weitestgehend “preisharmonisiert”. Finanzstarke Kunden oberklassiger Fahrzeuge achten naturgemäß mehr auf repräsentatives Markenimage, individualisierte Ausstattung bzw. sportliches Fahrverhalten und weniger auf den Preis. In diesem Marktbereich spielt Wettbewerb eine sehr untergeordnete Rolle.

Hersteller von Volumenmodellen, die im unteren und mittleren Preissegment, dem sogenannten Konsumerbereich, am stärksten der Konkurrenz ausgesetzt sind, kämpfen um jeden Prozentpunkt ihres Marktanteils. Autokäufer, die sich mehr am Preis als an Tradition oder Image einer Marke orientieren, stärken den nationalen Wettbewerb und sorgen auch künftig für bezahlbare Neuwagenpreise.

Vorhandene Preisunterschiede im europäischen Neuwagenmarkt können von allen Verbrauchern genutzt werden. Reimporte sorgen für mehr Wettbewerb. Dieses ist und bleibt ein wichtiges Instrument der Preisgestaltung.